Gigerheimat: Heimat
Swiss Spirit

 

Swiss Spirit: Aus dem Eröffnungsmanifest:

Am 27. Januar 1999 schrieb Ursula Fraefel im St.Galler Tagblatt in einem Kommentar zu den Neubesetzungen im Direktorium der Expo.01 folgende Sätze:

Wenn die Expo.01 die aufgeworfenen Fragen über die Identität und die Zukunft des Landes ernsthaft stellen will, müssten auch die Möglichkeiten und Codes diskutiert werden, in denen das geschehen soll. Das heisst freilich nicht, dass jedes Vreneli und jeder Hansli jetzt auch noch an der Expo mitbasteln muss. Aber es heisst, dass eine öffentliche Debatte initiiert werden sollte, an der sich neben Künstlern, Ausstellungsmachern und Fernsehmoderatoren auch Philosophen, Historiker, Politiker oder Trendforscher beteiligen. Denn aus diesen Kreisen hat man zur Expo.01 bisher noch nichts gehört.

Dazu fällt mir einiges ein:

  • Davon, dass die Expo-Macher die Frage nach Identität und Zukunft der Schweiz ernsthaft stellen, ist auszugehen. Die Sache würde sonst nicht nur keinen Sinn machen, sie hätte auch bisher nicht so viel Energien trotz Widerständen wecken können.
  • Nicht erst seit Sevilla wissen wir, dass es die (eine einheitliche) Schweiz nicht gibt. Also kann es auch nicht die Identität oder die Zukunft der Schweiz geben, sondern nur eine Vielzahl von Identitäten und Zukünften. Eine selbstbewusstere Schweiz (im doppelten Wortsinnen von sich ihrer selbst bewusst und selbstsicher) entwickelt sich aus dem Bewusstsein dieser Vielfalt und der Potentiale (und Risiken) des nebeneinander und miteinander Lebens dieser unterschiedlichen Schweizen.
  • Die Entfaltung des Spasses an der Vielfalt wird behindert, wenn es bei der Dekonstruktion bleibt. Umgekehrt wird sie gefördert durch die Wahrnehmung einer verbindenden Klammer, eines gemeinsamen Elements von Identität und Zukunft. Diese Brücke zwischen den Schweizen kann allerdings nicht darin bestehen, dass man einzelne Teilidentitäten für allgemein verbindlich erklärt. Sie entzieht sich vielmehr jeder Definition und ist auf einer höheren Ebene zu suchen: im Bereich des "Geistigen", der Beseelung, der Inspiration, kurzum des "Spirit". Fassbar wird dieser verbindende Swiss Spirit nicht durch Definitionen, sondern durch Symbole. Starke Symbole, die gleichzeitig offen für verschiedene Interpretationen und Entwicklungen sind, sind wirksame Attraktoren für Prozesse von Bewusstwerdung.
  • Zur langen Diskussion von "Möglichkeiten und Codes der Diskussion" fehlt schlicht die Zeit. Viel dringender ist es, die tatsächlich erforderliche intensivere Diskussion über Identitäten und Zukünfte der Schweiz in Gang zu setzen - im Zusammenhang mit der Expo.01, aber keineswegs nur. Ratsam ist deshalb die konsequente Beherzigung einer guten alten Schweizer Volksweisheit: Probiere gaht über schtudiere !
  • Vreneli und Hansli sollten tatsächlich nicht direkt an der Expo herumbasteln, diese Idee hat nur falsche Erwartungen geweckt und unnötige Frustrationen verursacht. Dass in einem demokratischen Land jedoch jede und jeder, die oder der kann und will, sich an einer offenen Diskussion über Identitäten und Zukünfte verschiedener Schweizen beteiligen können sollte, ist selbstverständlich. Und wenn man die vorhandene Bereitschaft zur Partizipation nebenbei auch noch nutzt, um konkrete Projekte der Expo zu optimieren, kann das sicher nichts schaden.
  • Es sollte also tatsächlich eine öffentliche Debatte initiiert werden - und zwar in einem Bereich, der nicht direkt mit der Expo verbunden wird, sondern autonom existiert - in engem Austausch mit der Expo natürlich, aber doch so organisiert, dass er auch eine Art Pufferzone bildet, hinter der die Expo-MacherInnen ungestörter arbeiten können.
  • Dass man von Philosophen oder Trendforschern bisher nichts zur Expo.01 vernommen hätte, wird hiermit durch den Beitrag eines Zukunfts-Philosophen widerlegt...

 

Swiss Spirit - Die Schweiz als "Neue Heimat"

Einsten vor geraumer Zeit, zurückgekehrt von etlichen Jahren in Deutschland, empfand ich das tiefe Bedürfnis, meine heimatlichen Gefühle der Schweiz gegenüber so zu formulieren, dass deutlich wird: Heimat ist kein dumpfer, von Blut- und Boden-Schwaden durchwaberter Begriff. Es gibt Heimat vielmehr auch in einem zukunftsgerichteten Sinne, und zwar je länger, je nötiger: Nur ein tief verwurzelter Baum kann in den Himmel wachsen. Oder auf neudeutsch: Globalisierung fördert Heimat.

Nun, meine Überlegungen von damals sind nicht auf besonders fruchtbaren Boden gefallen. Macht nichts: Ein paar hübsche Fundstücke sind zurück geblieben.

Innerhalb der Homepage "forum-futurum.com" sind all diese Fundstücke unter dem Titel Swiss Spirit nach wie vor zu finden.

Aus dem Text von damals (1999):

Für SWISS SPIRIT gibt es bereits ein visuelles Symbol, "Swisspi":

Hervorgegangen ist dieses Piktogramm als Sieger eines Wettbewerbs, den die GfM Schweizerische Gesellschaft für Marketing Anfang der Neunziger Jahre veranstaltet hatte, um ein neues Logo für die Schweiz zu finden. Die Aktion ist damals sanft entschlafen. Erst heute zeigt sich die ganze Stärke dieses Symbols, das im übrigen hervorragend zur Expo.01 passen würde...

Wie dem auch sei, das geforderte Symbol für SWISS SPIRIT existiert in einer Grundform. Spannend wird es nun, wenn man diese Grundform frei lässt und guckt, was sich daraus entwickelt. Sie könnte animiert werden, man kann ihr eine Familie beigesellen oder sie auf den Kopf stellen - wir lassen den Prozess sich selber organisieren, indem wir die Grundform zur freien Verwendung frei geben.

 

 

Zur vollständigen Sammlung von Texten zum Thema SWISS SPIRIT geht es hier.

Achtung: Sie verlassen die Site gigerheimat.ch. Vielleicht setzen Sie ja einfach eine Bookmark, um jederzeit leicht zurück zu finden... Oder so.