Gigerheimat: Sinn

System Errors

 

Einleitung

Sinn-Suche macht Sinn

Könnte man sagen, dass Ihr Leben einen Sinn hat (oder auch mehrere "Sinne") ?

  • ja, voll und ganz
  • ja, könnte aber noch mehr sein
  • nein, obwohl ich einen brauchen könnte
  • nein, brauche ich aber auch nicht

Welche der Antwortvorgaben haben Sie gewählt ? Ich würde, obwohl ich sonst nie wette, eine ordentliche Summe darauf setzen, dass es entweder die erste oder die zweite Antwort ist. Ob es die erste oder die zweite ist — dafür stehen die Chancen etwa Fünfzig zu Fünfzig, das heisst, Sie schwanken vermutlich zwischen den beiden Möglichkeiten, tendieren aber eher zur zweiten Antwort.

Woher ich das weiß ? Nun, ich betreibe seit etlichen Jahren Zukunftsforschung, indem ich ein Netz von etwa 300 Menschen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum regelmäßig schriftlich mit einem "Fragenspiel zur Zukunft" interviewe. "SensoNet" heißt das Netz, zu dem keine professionellen Zukunftsforscher gehören, sondern ganz normale Menschen, die sich vom Rest der Bevölkerung nur dadurch unterscheiden, dass sie sehr vielseitig interessiert sind, unter anderem auch an der Zukunft, und dass sie gerne Fragen dazu beantworten, wie sie sich die Zukunft vorstellen und was sie sich von ihr wünschen.

SensoNet ist groß genug, um repräsentativ zu sein. Nicht für die Gesamtbevölkerung, aber für jene "Bewusstseins-Elite", deren Lust am Denken weiter reicht als bis zum neuen Automodell. Mit Bewusstseins-Elite ist damit nichts Abgehobenes gemeint, sondern einfach die Tatsache, dass manche Menschen formulieren und aussprechen können, was bei anderen in den Tiefen des Bewusstseins schlummern bleibt. Eine gute Schulbildung ist für diese Rolle nicht unbedingt erforderlich, hilft aber, weshalb bei SensoNet das Bildungsniveau höher liegt als beim Rest der Bevölkerung. Vor allem aber braucht es dazu Neugier, vielseitige Interesse, Offenheit — und vermutlich auch ein ausgesprochenes Bedürfnis danach, sinnvolle Dinge zu tun.

Ich habe nun Grund zur Annahme, dass Sie zu dieser Bewusstseins-Elite gehören. Sonst hätten Sie nicht zu diesem Buch gegriffen. Somit spricht SensoNet auch für Sie. Und da ich dem Netz vor einiger Zeit genau die obige Frage gestellt habe und die Antworten kenne, weiß ich ziemlich genau, wie Sie geantwortet haben.

Die Zahl der Stimmen für die Antworten 3 (vier Prozent) und 4 (zwei Prozent) ist bei SensoNet minimal — das haben Sie also mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gewählt. Die große Mehrheit der Stimmen verteilt sich fast gleichmäßig auf Antwort 1 (49 Prozent) und 2 (45 Prozent). Und da Sie das Versprechen dieses Buches, mehr Sinn in Ihr Leben zu bringen, angemacht hat, liegt die Vermutung nahe, wonach Sie eher zur Antwort 2 tendieren: ja, mein Leben hat einen Sinn, aber es könnte noch mehr sein.

Zwei Schlüsse lassen diese Zahlen zu: Zum einen ist "Sinn" ganz offensichtlich ein Thema, das alle anspricht. Niemand konnte oder wollte die Frage nicht beantworten. Und die allermeisten bejahen die Existenz von Sinn in ihrem Leben. Zum anderen schwankt das Sinn-Gefühl zwischen der Empfindung, genug davon zu haben, und der Wahrnehmung, es könnte doch noch mehr davon geben.

Wenn sich bei SensoNet wie hier zwei fast gleich große Lager zeigen, bedeutet dies nicht, dass die eine Hälfte stur und unverrückbar die eine Position vertritt und die andere Hälfte die andere. Vielmehr deutet es darauf hin, dass auch im einzelnen Menschen die Wahrnehmung zwischen den beiden Polen oszilliert, dass man mal das Gefühl von Sinn-Sättigung hat und dann wieder das von Sinn-Mangel. Ich gehe somit davon aus, dass Sie das auch kennen.

Und damit auch das Thema Sinn-Suche. Sie teilen die Existenz von Sinn-Suche also mit vielen Menschen, jedenfalls mit den meisten der durch SensoNet repräsentierten Bewusstseins-Elite. Apropos SensoNet: Ihnen ist vermutlich sofort aufgefallen, dass darin das englische oder französische Wort für Sinn steckt: sense. Mir dagegen war das damals, als ich den Namen schuf, gar nicht klar, ich dachte an "zukunftssensible Menschen. Der andere Sinn, also jener von Sinn-Netz, hat sich mir erst viel später erschlossen. Womit wir einem ersten Geheimnis der Sinn-Suche auf die Spur gekommen sind: Was etwas für einen Sinn hat, wird oft nicht sofort sichtbar, sondern erst später.

 

Wenn Sie den Rest der Einleitung auch noch lesen möchten, klicken Sie hier.

 

 


Sie sind also auf der Sinn-Suche. Das ist gut so. Sie wandeln damit auf einem uralten Menschheitspfad, der mitten hinein in ein zentrales Thema des 21. Jahrhunderts führt.

Jetzt möchten Sie lernen, wie man (noch besser) einen Sinn für sein Leben findet. Sorry, das kann Ihnen dieses kleine, aber feine Buch nicht bieten. Das kann Ihnen kein Buch bieten.

Macht aber nichts. Die Software für Ihre persönliche Sinn-Suche ist fest in Ihrem inneren Betriebssystem installiert. Nur leider stürzt dieses System manchmal ab. Unsere Gehirn-Software ist noch nicht ganz ausgereift und enthält deshalb Fehler, die unsere Sinn-Suche empfindlich stören.

Das muss nicht so sein. Wir können diese Denk-Fehler aufstöbern und sie allmählich durch bessere Programme ersetzen. Hier finden Sie die Anleitung dazu.


Von diesem Buchprojekt existiert erst die Einleitung (siehe rechts).
Geplant sind zehn Kapitel mit diesen System Errors:

Sinn ist ein Konsumgut

Sinn ist uniform

Sinn ist eine Einzahl

Sinn liegt in exotischer Ferne

Sinn ist spektakulär

Mehr Sinn ist immer besser

Sinn ist ein festes Ding

Sinn ist ein Instant-Produkt

Sich ist gleich Glück

System Errors machen keinen Sinn


Vorstellbar ist eine Fortsetzung des Projekts jederzeit, wenn ich eine Motivationsspritze in Form eines Auftrags oder Vorschusses bekomme...

Für alle Fälle: ein Mail !

 

Vertiefende und weiterführende interne Links

 

Sinnvoller Sinn /Ein Auszug aus der SensoNet-Zukunftsforschung

SinnLichT / . Ein Bild-Text-Projekt