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Lebensqualitäts-Märkte
- Wege aus der Sättigungsfalle
Am 22. 04. 2004
ernannte die führende Marketing-Plattform "media & marketing"
diese Studie zur "Studie der Woche" und beschrieb sie wie
folgt:
Lebensqualität als Konsummotor
Auch wenn es angesichts gut besuchter Shopping-Malls
oder langer Supermarkt-Kassenschlangen nicht gleich so aussieht: Die
materiellen Grundbedürfnisse der Menschen hierzulande sind weit
gehend abgedeckt - die Gren"en des Wachstums absehbar. So jedenfalls
lautet die Grundthese der Trendstudie "Lebensqualitäts-Märkte
- Wege aus der Sättigungsfalle´, die der Schweizer Andreas
Giger in einer Veröffentlichung des Zukunftsinstituts vorgelegt
hat. Der zunächst ebenso unscheinbare wie abgenutzte Begriff "Lebensqualität"
ist für Giger Dreh- und Angelpunkt eines künftigen Wertschöpfungsprozesses.
Die alten Prinzipien "Bedürfnissen" und "Wünschen"
führten dagegen Verbraucher wie Wirtschaft geradewegs in die Sättigungsfalle.
Marketing der Zukunft, heißt es in einem Teilaspekt der Studie,
wird sich daran messen lassen müssen, inwieweit sie Lebensqualität
kommuniziert und verkauft.
Wie Menschen ihre Lebensqualität definieren,
stellt sich vieldimensional dar. Für die Frage »Wie sehr
ist Ihre Lebensqualität von den folgenden Voraussetzungen abhängig?Q
ermittelte die Studie 17 Kategorien: Die Top 5 dieser Angaben lauten:
»Dass es Menschen gibt, die mir etwas bedeuten und denen ich etwas
bedeute«, »Dass ich mich seelisch wohl fühle«,
»Dass ich nicht stillstehe, sondern mich weiterentwickle«,
»Dass mein Leben so etwas wie einen Sinn hat« und »Dass
meine Balance zwischen Arbeit und sonstigem Leben stimmt«. Augenfällig
sind dabei aber auch die beiden dann noch als letztes genannten Kategorien:
»Dass ich mich von materiellem Besitz unabhängig machen kann«
und »Dass ich mir alles kaufen kann, was ich will«.
Entsprechend folgert der Autor der Studie: »Von
den eigenen Konsum-Möglichkeiten hängt Lebensqualität
kaum ab.« Was aber nicht heißen soll, Marketing könne
das Kriterium Lebensqualität außen vor lassen. Giger: »Lebensqualität
als Leitwert ist ein hochgradig erwünschtes Szenario. Das gilt
für das eigene Leben wie für das persönliche Leben der
anderen Menschen, aber es gilt auch für die Gesellschaftspolititk
und für die Marktwirtschaft.« Die Frage, wie Unternehmen
die Lebensqualität ihrer Kunden Kunden fördern, werde zur
Leitfrage aller Anbieter von Produkten und Dienstleistungen. Ob aber
Lebensqualität im Marketing tatsächlich ein beherrschendes
Thema werden wird, wurde von den Befragten indes angezweifelt.
Eindringlich versucht diese aufzuzeigen, dass im
Konsum jede Menge Lebensqualitäts-Killer lauern - die vermeidbar
wären. Von den 13 abgefragten Kategorien stehen auf den fünf
vorderen Plätzen als Antworten: »Alles, was mir mehr Zeit
stiehlt als bringt«, »Vom Anbieter nicht ernst genommen
zu werden«, »Wenn nicht meine Werte zählen, sondern
nur mein Geld«, »Dinge, die eine Beleidigung für Auge
und Verstand sind« und »Übergriffige Verkaufsmaßnahmen«.
Das bereitet den Boden für die "Lebensqualitäts-Förderer"
beim Konsum. Hier wurden 16 Kriterien abgefragt. Die größte
Bedeutung haben danach: »Alles, was mein seelisches Wohlbefinden
fördert«, »Alles, auf das ich mich wirklich verlassen
kann«, »Alles, was wirklich Qualität hat und ist«,
»Alles, was mein Wissen vermehrt« und »Alles, was
mir eigene freie Zeit bringt«. "Verlässlichkeit"
und "Qualität" kristallisieren sich dabei als die Schlüsselbegriffe
heraus - keine bislang unbekannte Größe in Kommunikationsstrategien.
Andreas Giger hält dazu fest: »Die Kunden dabei zu unterstützen,
ihre Werte zu realisieren, sowie selbst Werte zu verkörpern - das
sind die Eintrittskarten in die Lebensqualitäts-Märkte.«
(et)