Der Trend zur neuen
Einfachheit lebt
Gibt es den Trend zur
neuen Einfachheit ("Simplify-Trend") überhaupt, und wenn ja,
wie ausgeprägt ? Was ist Ihre Wahrnehmung ?
4% ja,
und er ist schon sehr stark
33% ja,
und er ist schon spürbar
54% ja,
aber erst in Ansätzen
9% nein
Welche Zukunft prophezeien
Sie abschliessend dem Trend zur neuen Einfachheit insgesamt ?
15 %
eine glänzende
65% eine
mittelprächtige
20% eine
eher unbedeutende
--% gar
keine
Es gibt den Trend und er wird
sich verstärken, allerdings nicht spektakulär. Der Simplify-Trend
lebt.
Die Dynamik der Lebensphilosophie
des Essenziellen
Wenn Sie sich jetzt ein
Gesamtbild machen: Wie sehr sind Sie mit der Lebensphilosophie des
Essenziellen, wie sie in den neun Thesen skizziert wurde, insgesamt
einverstanden ? Bitte drücken Sie den Grad Ihres Einverständnisses
wieder mit einer Zahl zwischen 1 und 10 aus.
Welche Zahl hätten
Sie vor zehn Jahren gewählt ? Und welche Zahl würden Sie
wohl in zehn Jahren wählen ?
Zustimmung
vor zehn Jahren: 5.3
Zustimmung
heute: 7.9
Zustimmung
in zehn Jahren: 8.6
Von einer ganz leichten Ablehnung
zu einer klaren Bejahung der Lebensphilosophie des Essenziellen, ein
Sprung von über zweieinhalb Punkten in zehn Jahren: Das ist ein
klarer Trend. Und die Entwicklung ist noch nicht zu Ende: Wohl wird
es nicht mehr so stürmisch weitergehen wie in den letzten zehn
Jahren, aber auch für die Zukunft erwarten die Umfrageteilnehmer
bei sich selber eine Verstärkung des Simplify-Trends. Oder jedenfalls
von dessen mentaler Grundlage.
Eine parallele Fragestellung betraf
die Einschätzung der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung in
Richtung Simplify-Trend:
Wenn Sie jetzt mal an
unsere Gesellschaft als Ganzes denken: Wie hoch ist dann wohl der
aktuelle Grad ihres Einverständnisses mit der Lebensphilosophie
des Essenziellen ?
Welcher Wert wäre
vor zehn Jahren zutreffend gewesen ? Und welcher Wert wird wohl in
zehn Jahren zutreffen ? (Skala von 1="absolut nicht einverstanden"
bis 10 = "voll und ganz einverstanden")
Zustimmung
vor zehn Jahren: 3.3
Zustimmung
heute: 4.4
Zustimmung
in zehn Jahren: 5.9
Die Übereinstimmung zwischen
der Eigenwahrnehmung und der Wahrnehmung der gesellschaftlichen Entwicklung
besteht darin, dass beide sich in dieselbe Richtung bewegt haben und
weiter bewegen werden, nämlich in Richtung einer zunehmenden
Akzeptanz der Lebensphilosophie des Essenziellen.
Deutliche Unterschiede allerdings
bestehen beim absoluten Grad dieser Akzeptanz und bei der Entwicklungsdynamik.
Die Entwicklung in der Gesellschaft findet auf deutlich tieferem Niveau
statt. Sie ist in der letzten Dekade langsamer verlaufen als bei SensoNet,
wird sich dafür aber in der nächsten Dekade beschleunigen.
SensoNet empfindet sich in dieser
Entwicklung also ganz klar als Vorhut, die früher und schneller
unterwegs war als der Rest, sich aber insgesamt in dieselbe Richtung
bewegt wie die Gesellschaft als Ganzes.
Dazu kommt eine hohe normative
Bewertung des Simplify-Trends, wie diese Frage zeigt:
Wenn es ganz nach Ihren
Wünschen ginge. Welcher Wert sollte in zehn Jahren zutreffen
?
Zustimmung Soll-Wert: 8.1
Man empfindet sich also als Vorhut,
möchte dies aber auf Dauer nicht sein, sondern wünscht sich,
dass sich die Gesellschaft ebenso stark in dieselbe Richtung entwickle
wie man selbst. Entsprechende Veränderungsenergie wird von dieser
Vorhut auf die Gesellschaft ausgestrahlt werden.
Das bedeutet
im Klartext: Alles, was wir bei SensoNet über den Simplify-Trend
und seine Auswirkungen gelernt haben, wird sich gegenüber heute
verstärkt auch in der Gesamtbevölkerung zeigen, moderater
und temperierter zwar als bei der Vorhut, aber nichtsdestotrotz mit
Konsequenzen.
Die Auswirkungen des
Simplify-Trends
Zurück zu den Inhalten
des wie auch immer benannten Trends: Wenn es ihn denn tatsächlich
gäbe, so müsste er sich in beobachtbaren konkreten Veränderungen
zeigen. Wir bitten Sie deshalb um Ihre Mitwirkung als Trend-Dedektoren:
Welche der folgenden Veränderungen haben Sie in letzter Zeit
in relevantem Ausmass an sich selbst beobachtet ?
Bei den Antworten unterscheiden
wir vier Gruppen:
Mehrheitsfähige
Verhaltensänderungen:
87% Ausmisten,
entfernen von überflüssigem Ballast
66% Verstärkte
Bemühungen um Ordnung auf Schreibtisch und so
57% Bewusster
Abbau von Stressfaktoren
52% Reduktion
von materiellen Ansprüchen
Relevantes Minderheitsverhalten
40% Mehr
Zeitplanung, besseres Setzen von Prioritäten
38% "Entschleunigung",
Reduktion des Lebenstempos
38% Bessere
"Life-Work-Balance"
35% Verwesentlichung
des Beziehungsnetzes
32% Eigentlicher
Konsumverzicht
Nischenbereiche
22% Mehr
Investitionen in die eigene Partnerschaft
18% Verstärkte
Beschäftigung mit Religion und/oder Spiritualität
14% Höherer
Wert von Qualität gegenüber Quantität
12% Entwicklung
eines neuen ästhetischen Geschmacks der Einfachheit
10% Verstärkte
Bedeutung von Sinnfragen
Randphänomene
5% Entwicklung
und Aneignung einer Lebensphilosophie des Essenziellen
2% Verstärktes
Engagement in der Zivilgesellschaft
2% Weniger
Orientierung am reinen Spaßfaktor
1% Hinwendung
zu existenziellen Lebensfragen
1% Bewusste
Arbeit an der eigenen Lebensqualität
Stressabbau und bewussterer Umgang
mit der Zeit, aber auch Reduktion von materiellen Ansprüchen,
ja eigentlicher Konsumverzicht sind also die tragenden Säulen
des konkreten Simplifying-Verhaltens - von den offenkundigen wie Ausmisten
und Aufräumen mal abgesehen.