Vortragsthemen: Simplify

Übersicht möglicher Vortrags-Themen von Andreas Giger

Der Simplify-Trend: Die Revolte gegen das Zuviel

Neue Einfachheit und die Suche nach Lebensqualität in der Sinn-Gesellschaft

Basierend auf meiner Zukunftsstudie "Der Simplify-Trend", erschienen 2003 im Zukunftsinstitut von Matthias Horx.

Dieser Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, warum sich das Buch "Simplify your life" seit fast vier Jahren in den Top 20 der Sachbuchbestsellerliste des SPIEGEL hält. Er fragt nach Geschichte und Hintergründen des aktuellen Simplify-Trends und untersucht dessen Aussichten für die Zukunft. Der Simplify-Trend ist keine Wiederkehr der Askese, sondern Ausdruck einer Lebens-Philosophie des Essenziellen, welche sich schon bald als Ausweg aus den Sättigungsfallen unserer Überflussgesellschaft erweisen könnte. Das wird Auswirkungen auf alle Märkte haben.

* Simplifying: Kurze Geschichte eines langen Trends

Simplifying ist einer der wohl substanziellsten Trends in der jüngsten Kulturgeschichte. Die Triebkräfte, die hinter ihm stehen, sind gewaltig. Die Sehnsucht nach mehr Lebensqualität, vor allem im Zusammenhang mit der Re-Konstruktion familiärer Beziehungen. Die Auseinandersetzungen mit Arbeits- und Karriereformen, die Menschen zunehmend auslaugen. Der "Information Overload". Die Überkomplexität unserer technologischen Umwelt. Zusammen mit der derzeitigen Wirtschaftskrise macht dies einen gewaltigen Motivkern aus. Hinter dem Phänomen "Simplifizierung" steckt nichts anders als der Wandel zu den post-materiellen Werten. Mit anderen Worten: Es geht um die Perspektiven unserer Lebenswelt. Um die Zukunft des Menschlichen per se.

Matthias Horx in seinem Vorwort zur Studie "Der Simplify-Trend"

* Die Anatomie des Simplify-Trends

Am Anfang steht der Überdruss am Überfluss. Immer noch mehr vom selben macht weder glücklicher noch zufriedener. Im Gegenteil: Immer mehr überflüssiger Ballast beeinträchtigt unsere Entfaltung. Simplifying heisst deshalb zunächst immer Befreiung von überflüssigem Ballast. Dahinter steckt die Einsicht, unsere Gesellschaft sei materiell weitgehend gesättigt, die Steigerungs-Logik hinter dem stetigen Wachsstumsstreben käme allmählich an ihre Grenzen.

Die Befreiung von überflüssigem Ballast ist jedoch nicht Selbstzweck, sie ist vielmehr die Voraussetzung dafür, sich, einer Lebensphilosophie des Essenziellen folgend, besser um seine eigene Lebensqualiät kümmern zu können. Im Zentrum steht nicht die Befreiung von Ballast, sondern die Befreiung zu mehr Lebensqualiät.

* Die Werte hinter dem Simplify-Trend

Der Simplify-Trend wird gespeist von Werten, die auch sonst stark im Trend liegen. Dazu neun Thesen:

Überfluss schafft Überdruss: es geht um das richtige Mass
Ballast macht unfrei: es geht um Freiheit
"More and more" ist eine Sackgasse: es geht um Wahrheit
Einfachheit ist ein Naturgesetz: es geht um Klarheit
Einfachheit ist Schönheit: Es geht um Schönheit und Eleganz
Einfachheit ist Weisheit: es geht um Reife und Weisheit
Das Essenzielle braucht Raum: es geht um Entspannung
Einfachheit schafft Lebensqualität: es geht um Zufriedenheit
Einfachheit macht Sinn: es geht um Lebenssinn

* Der Simplify-Trend und die Märkte

Der Simplify-Trend verändert das Verhältnis zum Konsum. Mehr ist nicht mehr automatisch besser, im Gegenteil: weniger kann mehr sein. Das führt nicht zu einem generellen Konsumverzicht, aber zu sinkenden Investitionen an Zeit, Aufmerksamkeit und Geld in den Konsum.

Umgekehrt kann die "Lieferung von Einfachheit" auf vielen Märkten zu einem überzeugenden Argument für Anbieter werden, die sich ernsthaft und glaubwürdig um die Lebensqualität ihrer Kunden kümmern.

Der Trend zur neuen Einfachheit steht nicht isoliert in der Werte-Landschaft, er ist vielmehr Symbol und Indikator für viel tiefer reichende Verschiebungen in den Wertemustern, die das Handeln der Menschen, und damit auch ihr Konsumverhalten, bestimmen.

Aus dem Vorwort des Autors zur Studie "Der Simplify-Trend"

Die Ausführungen über die Konsequenzen des Simplify-Trends für die Märkte können im Vortrag vertieft werden für

- einzelne Branchen von Konsumgütern oder Dienstleistungen

- einzelne Tätigkeitsfelder von öffentlichen Verwaltungen

- einzelne Tätigkeitsfelder von NGO`s