Andreas
Giger: Der eigen-sinnige Prototyp
Ein
Selbstportrait in Hypertext*
Von
Xenia Futura**
*Sie
können diesen Text lesen wie gewohnt - dann drucken Sie ihn
vielleicht am besten aus, er ist nicht ganz kurz... Oder Sie können
ihn als Hypertext lesen, das heisst, überall dort, wo es Sie
juckt, ein Thema vertiefter zu betrachten, wählen Sie den entsprechenden
Link.
**Xenia
Futura war einige Jahre lang als Sonderkorrespondentin aus der
Zukunft für Andreas Giger tätig und geniesst derzeit einen
Heimaturlaub in der Gegenwart. Als Alter Ego des Portraitierten
ist sie bestens geeignet für ein Portrait, das Nähe und
Distanz elegant kombiniert.
Eigensinnig
ist sie schon, die Navigation auf seiner Homepage. Die Links zu
den Hauptrubriken sind nicht etwa wohlgeordnet neben- oder untereinander
angeordnet, sondern wild verstreut auf einem sogenannten Fraktal.
Früher, erzählt Andreas Giger, sei dieses Bild auch die
Startseite gewesen, ohne weiteren Kommentar. Dann habe er erkannt,
dass es die Neuigkeiten auf der Homepage verdienten, auf der Startseite
angekündigt zu werden, und so habe er es geändert, es
sei ja schliesslich einer der Vorteile des Internets, dass man klüger
werden könne und etwas anders machen, wenn sich das Alte überlebt
hat.
Das
Navigations-Fraktal hat Giger bei jener Umstellung bewusst beibehalten.
Als ich ihn harmlos nach einer Begründung frage, lässt
er gleich längere Erklärungen vom Stapel. Er erzählt
davon, wie er den Fraktalen schon in der zweiten Hälfte der
Achtziger Jahre begegnet und gleich von ihrer seltsamen Schönheit
angezogen gewesen sei, eine Attraktion, die sich auch dadurch genährt
hätte, dass die Grundlagen dieser Schönheit rein matematischer
Natur seien. Nein, wirklich verstehen täte er davon nichts,
aber eine Ahnung, worum es ginge, habe er schon, wenn von nichtlinearen
Prozessen, fraktalen Dimensionen und Selbstähnlichkeiten die
Rede sei, und die Ähnlichkeiten der Fraktale mit natürlichen
Formen, etwa von Pflanzen, Bergen oder Wolken, seien schliesslich
nicht zu übersehen.
Zudem
hätten Ausschnitte aus einem Fraktal auch das Titelblatt eines
Buchs geprägt, das in seiner Autorenlaufbahn nicht ganz unwichtig
gewesen sei: Vom Chaos zur Ekstase, oder Bewusstseinserweiterung
macht Spass. Er kramt für mich ein Exemplar davon aus einer
tatsächlich nicht ganz kleinen Reihe
mit seinen Büchern hervor, wobei, wie er gleich anfügt,
die Liste der nie veröffentlichten Buchmanuskripte mindestens
so lang sei. Auch das Chaos-Buch sei längst nicht mehr erhältlich,
und dennoch bekäme er immer noch gelegentlich Mails oder Post
von begeisterten Lesern, oder doch eher, wie er leise lächelnd
hinzufügt, von begeisterten Leserinnen.
Reifungszeit
für Frühgeburten
Xenia
Futura: Wie kommt es, Herr Giger, dass Ihre Bücher - von solchen
Einzelreaktionen abgesehen - gelinde gesagt - kein grosser Erfolg
wurden?
Andreas
Giger: Ich sehe zwei Hauptgründe. Der erste ist, dass ich tatsächlich
für den Buchmarkt zu eigensinnig bin, oder jedenfalls war.
Ich passe mich in keine der vorhandenen Schubladen ein, sondern
kombiniere unterschiedliche Themen und Stile ganz nach meinem eigenen
Gusto. Eine Literaturagentin hat mir vor langer Zeit mal gesagt,
ich schreibe belletristische Philosophie - oder umgekehrt, so genau
weiss ich das nicht mehr - und das fände sie zwar persönlich
ganz bewundernswert, aber auf dem Markt hätte es keine Chance,
weil es eben buchstäblich in kein vorhandenes Regal im Buchladen
richtig reinpasse.
Der
zweite Grund ist: Ich bin mit meinen Themen immer zu früh.
Angela, seit zwanzig Jahren meine Liebste, meinte jüngst, selbst
auf meinem Grabstein würde wohl eines Tages stehen "Schon
wieder zu früh!". Das wollen wir zwar nicht hoffen, aber
Tatsache bleibt, dass mich Themen dann am meisten interessieren,
wenn sie dem aufmerksamen Beobachter gerade mal in ihren Konturen
sichtbar werden. In diesem Moment aber sehen erst wenige, dass es
da überhaupt ein Thema gibt, und entsprechend gibt es kaum
einen Markt dafür.
Ärgert
Sie das machmal?
Früher
schon. Im Laufe eines langen Lebens (nur so zur Information:
Der Mann ist gerade mal Mitte Fünfzig... X.F.) habe ich
jedoch gelernt, dass das auch Vorteile hat. Wenn ein Thema nämlich
dann endlich so weit gereift ist, dass es auf breite Aufmerksamkeit
stösst, habe ich mit ihm schon ein paar Jahre lang beschäftigt
und bin deshalb kompetenter als jene, die das Thema für sich
gerade erst entdeckt haben.
Mit
Verlaub gefragt: Zahlt sich das aus?
Mittlerweile
schon. Ohne falsche Bescheidenheit glaube ich, dass die Zuhörer
meiner Vorträge spüren,
dass ich weiss, wovon ich rede. Etwas von der "Gnade, des immer
zu früh Seins" kommt da rüber. Wenn ich Nachhaltigkeit,
Geduld oder langen Atem predige, merkt man, dass das Werte sind,
die ich erlebt und erlitten habe.
Merken
Sie das auch bei Ihren Publikationen?
So
langsam ja. Es gibt Verleger, die auch mal etwas Ungewohntes wagen,
und die darauf vertrauen, die Strategie des langen Schwanzes am
Ende sehr wohl auch aufgehen kann.
Was
ist das denn?
Ich
zitiere aus der "SonntagsZeitung" vom 9. Oktober 2005:
"Der "Long Tail" ist der flache Teil einer Verkaufskurve.
In der Grafik links sind die Bestseller, im flachen Teil
rechts die zahlreichen Nischenprodukte. Mit dem Online-Handel,
riesigen Sortimenten und Empfehlungssystemen verschiebt sich die
Nachfrage in den "Long Tail", den "langen Schwanz"."
Das gilt gerade für Bücher und andere Publikationen besonders.
Anders als Bestseller müssen Nischenprodukte wie meine auch
nicht sofort verkauft werden, sie haben Zeit, bis ihre Zeit reif
ist. Darauf vertraue ich, und allmählich färbt dieses
Vertrauen auch auf einige interessante potenzielle Partner ab. Davon
wird man in absehbarer Zeit mehr hören.
Dazu
kommt natürlich die geniale Erfindung des Internets. Wenn ich
Lust habe, mal wieder einen - oder sogar zwei - Gedanken zu formulieren,
kann ich das Ergebnis sofort und ohne jemanden um Erlaubnis fragen
zu müssen, auf meiner Homepage publizieren, das heisst, es
öffentlich zugänglich machen, oder jedenfalls "to
whom it may concern", also jenen, die etwas damit anfangen
können. Dass es solche Menschen gibt, und dass meine Homepage
bei manchen Lust auf mehr weckt, erfahre ich immer mehr.
Können
Sie uns ein Beispiel dafür nennen, wo Sie sich früh mit
einem Thema beschäftigt haben, dass jetzt allmählich ins
öffentliche Interesse rückt?
Nehmen
Sie den Namen meiner Homepage. Als ich sie damals "gigerheimat"
getauft habe, meinten viele, das sei doch spiessig, Heimat wecke
doch nur altertümliche Assoziationen. Ich bin stur und eigensinnig
dabei geblieben, nicht nur, weil eine Homepage nun mal wörtlich
übersetzt eine Heimatseite
ist und für mich meine Homepage die beste Möglichkeit,
meine innere geistige Heimat nach aussen abzubilden, sondern auch,
weil ich früh erkannt habe, dass Heimat Zukunft hat.
Heimatgefühle
Ich
gestehe, dass auch ich zunächst etwas befremdet war über
das Wort Heimat in einer Internet-Adresse. Dann habe ich mich in
der entsprechenden Rubrik auf Gigers Homepage umgesehen und zumindst
gespürt, dass Heimat in
seinem Leben und Schaffen eine wichtige Rolle spielt. Als ich ihn
dann in seiner Dichter- und Denkerklause über dem Landgasthof
"Hirschen" unweit des appenzellischen
Dorfes Wald besucht habe, habe
ich auch begriffen, dass man an diesem Ort eine kreative Heimat
finden kann. Wenn man es denn mag, vorwiegend allein, doch ziemlich
abseits richtig "am Land" zu leben, wie die Österreicher
sagen, und das erst noch, auf über tausend Metern über
Meer, in einem doch etwas rauheren Klima.
Bei
Andreas Giger treffen all diese Voraussetzungen zu. Er relativiert
zunächst: Es gäbe sehr wohl auch im Dorf Kontakte. Die
nächste Stadt und der nächste Flughafen seien nicht weit,
es gäbe nicht nur Strassen, sondern auch ein gut ausgebautes
öffentliches Verkehrsnetz, weshalb er sich keineswegs von der
Welt abgeschnitten fühle, einer Welt, die er wegen beruflicher
wie privater Kontakte ohnehin des öftern bereise.
Zur
Verarbeitung und kreativen Umsetzung der in der Welt gewonnenen
Eindrücke benötigt Andreas Giger aber einen Ort, der ihm
Heimat bedeutet, Basislager gleichsam. Und damit ist er längst
nicht mehr allein. Er zeigt mir das Titelblatt einer neuen Ausgabe
des renommierten Magagzins GEO, auf dem unübersehbar steht:
"Heimat - warum der Mensch sie wieder braucht".
Das
Beispiel überzeugt mich. Dank der im Internet hinterlassenen
Spuren kann
Giger beweisen, dass er schon vor zehn Jahren dem Thema Heimat eine
grosse Zukunft prophezeit hat. Was sich jetzt bestätigt. Wobei
Giger lachend hinzufügt, die grosse Krux der Propheten sei,
dass sie immer wieder vergässen, wie lange es dauern könne,
bis eine an sich richtige Vorhersage dann auch wirklich einträfe.
Auch er selber müsse immer wieder aufs Neue lernen, dass alles
etwas länger dauert als geplant.
Ein
Zweites wird mir an diesem Beispiel klar. Giger beschäftigt
sich mit seinen Themen nicht nur früh und vor anderen als Beobachter
und Erforscher des Abstrakten, sondern er lebt diese Themen auch
selber. Es ist jetzt ein Dutzend Jahre her, dass er für sich
selber merkte, es sei Zeit, sich eine Heimat zu suchen, einen Ort,
an dem er Wurzeln schlagen kann und der ihn zu geistigen Höhenflügen
anregt. Er hatte vorher an unterschiedlichen Orten gelebt, in Städten
und auf dem Land, und sieben Jahre lang auch ausserhalb seines Heimatlandes,
konkret in und um München, ehe es ihn, mehr oder weniger ""zufällig",
in seine jetzige Wohngegend verschlug, wo er die gesuchten Wurzeln
schlagen konnte, vor allem in seiner jetzigen Wohnung mit ihrer
- ich gebe es neidvoll zu - phantastischen Über-
und Weitsicht.
Giger
legt Wert darauf, dass diese gelebte Auseinandersetzung mit einem
Thema wie Heimat keineswegs bewusst und rational geplant war. Vieles
sei ihm tatsächlich zugefallen, zu vielem hätte ihn eine
kaum bewusste Intuition getrieben. Das ändert nichts daran,
dass er faktisch zu einem Prototypen des zeitgenössischen Heimat-Suchenden
(und in seinem Fall auch Heimat-Findenden) geworden ist.
Das
Plaudern über seine zweite Heimat München, wo seine Liebste
lebt, oder seine dritte Kreta, über das er unlängst ein
Bild-Text-Buch publiziert
hat, führt uns zu einem weiteren Beispiel für sein Dasein
als Prototyp: Er lebt, nach zwei konventionellen Ehen, aus denen,
wie er sagt, zwei erfreulich gedeihende, mittlerweile erwachsene
Kinder hervorgegangen sind, seit vielen Jahren eine Beziehung auf
Distanz und gehörte deshalb sehr früh zur jetzt rasant
wachsenden Schar jener, die in anderen Formen zusammenleben als
in der gewohnten Kleinfamilie.
Von
der Ich-AG zur Ich-Holding
Ähnliches
wie für sein Privatleben gilt auch für Gigers Berufsleben:
Von einer unbedeutenden Ausnahme von wenigen Monaten als Angestellter
direkt nach seinem Studium hat er immer als freier Selbständiger
gearbeitet. Er war, lange bevor es das Wort gab, damit ein früher
Prototyp der Ich-AG.
Herr
Giger, in einer früheren biographischen
Notiz zu Ihnen kann man lesen, dass Sie im Verlaufe Ihres Lebens
schon als alles Mögliche tätig waren: Markt- und Meinungsforscher,
Politiker, Journalist, Magazin-Herausgeber, Lektor, Unternehmensberater,
Management-Trainer, Ghostwriter, Coach, Hausmann, allein erziehender
Vater, Internet-Redaktor und Internet-Konzept-Designer. Müsste
man da nicht eher von einer Ich-Holding sprechen als von einer Ich-AG?
Gute
Idee. Zumal noch einiges hinzugekommen ist: Zukunfts-Philosoph.
Werte-Philosoph.
Photograph. Buchgestalter.
Vortragsredner. Ich befrage
seit zehn Jahren eine Bewusstseins-Elite namens SensoNet
und mache daraus Zukunftsstudien, seit kurzem gibt es dazu eine
auch von mir erfundene Ergänzung in Form einer Avantgarde des
Marketings (MARKETING MORGEN).
Und einiges haben wir jetzt sicher noch vergessen.
Und
das alles machen Sie wirklich ganz allein?
Natürlich
gibt es Projekte, für die es punktuell und temporär Partner
gibt, aber ansonsten mache ich tatsächlich so viel wie möglich
am liebsten allein. Hauptgrund dafür ist natürlich mein
Eigensinn. Ich möchte meine Projekte, die ja gleichsam meine
geistigen Kinder sind, so gestalten können, wie es meinem und
ihrem eigenen Sinn entspricht. Doch dazu kommt etwas anderes: Die
Strategie, alles, was irgendwie geht, selber zu machen, ermöglicht
es mir, immer weder etwas Neues zu lernen. Etwa, wie man eine Internetseite
von A bis Z selber macht und ins Netz stellt. Oder wie man einen
Bildband vom Manuskript zur fertigen Druckvorlage bringt. Und das
macht mir einfach Spass.
Führt
das nicht zwangsläufig zu sehr simplen Lösungen? Sie können
als Dilettant und Amateur doch gar nicht alles bis ins letzte Detail
richtig beherrschen.
Wissen
Sie, was ein Amateur ist? Wörtlich ein Liebhaber. Das ist nicht
die schlechteste Art, an etwas heran zu gehen. Aber ernsthaft: Es
führt nicht zu simplen, aber zu
einfachen Lösungen. Bei meinen beschränkten Möglichkeiten
kann ich tatsächlich gar nicht anders, als alles Überflüssige
radikal wegzulassen. Ich erlebe das als sehr heilsam: Weniger ist
eben tatsächlich oft mehr, und die einfachsten Lösungen
sind ebenso oft auch die schönsten und elegantesten.
Prototyp
für die Zukunft der Arbeit
Beim
Plaudern über Gigers Tätigkeitsspektrum und Arbeitsphilosophie
kommen mir weitere Begriffe aus dem Vokabular jener in den Sinn,
die versuchen, die Zukunft der Arbeit zu deuten: Kreative Klasse.
Knowledge-Worker. Unabhängige, flexible Einzelkämpfer,
die auf dem freien Markt ihr Portfolio an Wissen und Kompetenzen
für begrenzte Projekte anbieten, wohl wissend, dass nicht eine
einzelne Fähigkeit ihre Einzigartigkeit und damit Unverwechselbarkeit
ausmacht, sondern eine eigenständige, eigenwillige und eigensinnige
Mischung aus unterschiedlichen Interessen und Talenten. Moderne
Tagelöhner.
Als
Prototyp für jene Zukunft der Arbeit, die einer wachsenden
Zahl von Menschen bevorsteht - wenn auch keineswegs allen, wie Andreas
Giger selber einschränkend anmerkt - geht er mit seiner Biographie
allemal durch. Und weil er über diese Daseinsform auch oft
und gern reflektiert, das heisst, nach- vor- und querdenkt, sind
seine Aussagen zum Thema immer sowohl praktisch wie theoretisch
fundiert, und als Zuhörerin ist es leicht zu spüren, dass
sich diese beiden Ebenen gegenseitig nicht nur durchdringen, sondern
auch befruchten.
Herr
Giger, wollten Sie nie eine normale Karriere in einer normalen Institution
machen?
Ach,
wissen Sie, es gab natürlich Momente, in denen völlig
unklar war, wie es weiter gehen und wovon ich eigentlich leben sollte,
und da habe ich schon manchmal von mehr Sicherheit geträumt.
In solchen Momenten habe ich gelegentlich einen Anlauf unternommen,
doch es ist nie was draus geworden, und darüber bin ich nachträglich
sehr froh. Ich wäre mit einer normalen grossen Institution
nie glücklich geworden, was wohl umgekehrt auch stimmt.
Nein,
es ist noch mehr: Ich wäre überall wahnsinnig geworden.
Ich habe ja nun in viele Instituitionen reinsehen können. Die
Wirtschaft, wo es angeblich um ökonomische Verwendung von Ressourcen
geht: ein Hort der sinnlosen Verschwendung von Potenzialen. Die
Wissenschaft, wo es angeblich um die Annäherung an die Wahrheit
geht: eine Ansammlung von Tunnelblicken, die erst verschwinden,
wenn die Amtsinhaber sterben. Die Medien und Kommunikationsagenturen:
geprägt von einer "not invented here!-Mentalität".
Nix für ein geistig sensibles Pflänzchen wie mich.
Was
würden Sie denn als grössten Vorteil Ihrer Art zu leben
und zu arbeiten bezeichnen?
Meine
Freiheit und Unabhängigkeit. Die Möglichkeit, ausgetretene
Denkpfade verlassen, Gedanken und Ideen neu mischen zu können.
Die Bandbreite meiner Ausdrucksformen entdecken und verfeinern zu
können. Und so.
(Eine
kleine, pummelige, eigenwillig getigerte Katze taucht auf, springt
auf seinen Schoss, lässt sich genussvoll streicheln und schnurrt
heftig. Die beiden wirken wie ein sehr gut aufeinander eingestimmtes
Paar. Er stellt sie mir als Namensvetterin vor: Auch sie hiesse
Xenia, weil sie ihm als Fremde vor Jahren zugelaufen sei.)
Das
gehört natürlich auch zu den Vorteilen: Dass ich Xenia,
meine vierbeinige Muse, streicheln kann, so oft und so lange sie
will.
Gehört
nicht eine Menge Selbstdisziplin dazu, so viele Tätigkeiten
unter einen Hut zu bringen, statt einfach mit der Katze rumzuhängen?
Schon.
Nur ist das kein Problem. Für alles, womit ich mich beschäftige,
interessiere ich mich wirklich. Ich leiste es mir, nur das zu tun,
worin ich wirklich gut bin. Ich weiss, dass ich etwas zu sagen habe,
ohne die Wahrheit für mich gepachtet zu haben. Ich bekomme
immer wieder positives Feedback. Kurzum: Meine Arbeit macht mir
Freude, und sie macht Sinn, meinen eigenen Sinn. Da fällt es
leicht, das Nötige (und einiges mehr) in sie zu investieren.
Falls man denn überhaupt von Arbeit sprechen will. Für
mich sind die Grenzen zwischen Arbeit und Vergnügen mehr als
fliessend...
Im
Übrigen habe ich zwar auch termingebundene Aufträge und
habe diese bisher immer pünktlich abgeliefert, doch bei meinen
eigenen Projekten kann ich mir die Freiheit nehmen, ihnen die jeweils
nötige Zeit der Reifung zu geben. Bis ihre Zeit reif ist, kann
es manchmal dauern. Dann werden Geduld und bewusste Langsamkeit
(Entschleunigung) zu Tugenden.
Reife:
wie ihn ein Thema fand
Womit
wir bei einem weiteren Stichwort wären, das Ihnen wichtig erscheint:
Reife. Wie sind Sie zu diesem
Thema gekommen?
Vo
zwei Seiten. Zum einen war für jemanden wie mich, der sich
intensiv mit zukünftigen Entwicklungen beschäftigt, schon
vor etlichen Jahren absehbar, dass die älter werdende Gesellschaft
tatsächlich ein Megatrend ist: unaufhaltsam, lang andauernd,
alle gesellschaftlichen Bereiche beeinflussend. Klar war mir auch
bald, dass ein entscheidendes Element dieser Entwicklung der Wandel
unseres Bildes von Alter und Altern sein würde. Statt nur die
Nachteile des älter Werdens ins Auge zu fassen, würde
man vermehrt auch einen Blick für die Chancen und Potenziale
entwickeln. Und diese Chancen und Potenziale des älter Werdens
lassen sich in einem Wort zusammenfassen: Reife.
Zum
zweiten gab und gibt es natürlich einen ganz persönlichen
Grund. Wie wir alle werde auch stetig älter. In meinem Naturell
liegt es nicht, mich über Unausweichliches zu beklagen, lieber
suche ich darin einen Sinn. Und den sehe ich darin, dass das älter
Werden die Chancen zur Reifung enthält. Diese Idee eines Reifungsprozesses
sehe ich in meinem Leben gleichsam einen roten Faden bilden. Leicht
überspitzt könnte ich sogar sagen: Ich reife, also bin
ich.
Als
gelernter Sozialpsychologe hat mich schon immer die Schnittstelle
zwischen Individuum und Geslleschaft interessiert. Reife und Reifung
ist ein Thema, das genau dort angesiedelt ist, denn beide werden
immer älter, wir als Individuen ebenso wie die Gesellschaft
als ganzes.
Sie
betreiben zum Thema eine eigene Homepage,
wenn ich das richtig sehe, in Gratisarbeit und weitgehend allein.
Was treibt Sie dazu?
Nun,
es gibt ein Redaktionsteam, das mich unterstützt, aber sonst
stimmen Ihre Beobachtungen. Was treibt mich dazu? Nun, wohl ein
innerer Impuls, Impulse zu geben. Denkanstösse, die vielleicht
einen Bewusstwerdungsprozess in Gang setzen. Und weil wir wie erwähnt
alle älter werden und dafür Sinn und Identität suchen,
sind solche Impulse nötig. Wenn ich auf Grund meiner gelebten
und gedachten Erfahrung einigen Menschen etwas davon geben kann,
ist mir dies Motivation genug.
Im
Übrigen lerne ich durch die Arbeit an der Internet-Plattform
über Reife natürlich immer wieder auch etwas dazu, das
ich in meinen Publkationen und Vorträgen nutzen kann. Ich bin
mein kosbarstes Produktionsmittel, also investiere ich auch ständig
in mich...
Vom
Zukunfts- zum Werte-Philosoph
Seine
eigene, und das heisst oft genug seine eigensinnige, Entwicklung
und Reifung konsequent voranzutreiben: Das scheint ein Lebensmotto
dieses Mannes zu sein. Das heisst für ihn auch, dass jede Erkenntnis,
die er absondert, zwar jeweils dem besten momentanen Wissen und
Gewissen entspricht, aber schon morgen von etwas Besserem abgelöst
werden kann. Was keineswegs bedeutet, dass er nicht zu seinen Werken
steht. Er würde sie natürlich heute etwas anders schreiben
und gestalten als damals, doch die Kernthemen und die Kernthesen
blieben unverändert.
Er
zeigt mir zur Illustration seine Zukunftsstudien aus den letzten
Jahren: Future Living (Vor uns das Love-Age?). Megatrend
Reife. Der Simplify-Trend.
Lebensqualitäts-Märkte.
Werte-Wandel. Unterwegs
zum Werte-Marketing?. Von
Geld zu Geist. Mir kommt ein Verdacht:
Könnte
es sein, dass Ihr eigentlicher Beruf gar nicht Zukunfts-Philosoph
ist, wie es auf Ihrer Visitenkarte steht, sondern Werte-Philosoph?
Sie haben diesen Begriff während unseres Gesprächs selber
gebraucht, und bei all Ihren Studien geht es doch eigentlich immer
um Werte.
Sie
haben mich erwischt. Darüber denke ich zur Zeit tatsächlich
intensiv nach. Wobei es witzig ist, dass die Anstösse für
neue Berufsbezeichnungen bei mir immer von aussen, also von anderen
Leuten, kommen. Das war schon so beim "Vor- und Querdenker"
und beim Zukunfts-Philosophen, und es könnte jetzt wieder sein.
Zum "Werte-Philosophen" haben mich nämlich die Veranstalter
des Handelstags 2005 der Wiener Wirtschaftskammer befördert,
bei der ich das Hauptreferat
hielt.
Und
es könnte passen. Tatsächlich beschäftige ich mich
seit geraumer Zeit, wenn es um Zukunft
geht, hauptsächlich mit der Entwicklung von Werten,
entweder allgemein oder speziell mit einzelnen Werten. Auf der Suche
nach dem, was die Welt im Innersten zusammen hält, oder noch
besser, den Menschen, bin ich unweigerlich immer wieder auf die
Werte gestossen, und so bilden sie sicher das zentrale Thema sowohl
meines eigenen Denkens und Schaffens als auch meiner Befragungen
der Avantgarden von Markt und Marketing.
Was
bei einem allfälligen Wechsel der Berufsbezeichnung bleiben
würde, ist der Philosoph...
Ja,
sicher. Nach wie vor steht für mich das Fragen und Hinterfragen
im Zentrum, der Versuch des Überblicks über die grossen
Zusammenhänge, die überraschende Kombination von Wissen
und Ideen.
Und
wo bleibt die Zukunft?
Noch
immer interessiert mich weniger, was ist, als vielmehr, was wird,
und das verweist automatisch auf die Zukunft. Ich will also weiterhin
"gucken, was läuft", was ich vor vielen Jahren mal
ganz spontan als mein Lebensmotto geäussert habe - und es stimmte!
Ich konzentriere mich jetzt einfach auf meine Kernkompetenz und
überlasse andere Zukünfte, etwa die technischen, jenen,
die davon mehr verstehen. Dass es mir dabei thematisch zu eng würde,
steht nicht zu befürchten. Werte beeinflusen zentral alles
menschliche Verhalten, ob bei der Arbeit oder im Privatleben, beim
Konsum, der Kommunikation oder Mobilität. Allein schon mein
Interesse am Thema Werte-Marketing
gewährleistet, dass ich nach wie vor in viele interessante
Felder hineinblicken können werde.
Nach
den eigenen Werten leben
Die
Katze ist längst wieder von Gigers Schoss gehüpft. Wir
nutzen die letzten Sonnenstrahlen für einen kleinen Bummel
in der wirklich bezaubernden Landschaft. Er erzählt begeistert
davon, wie er mit Versuch und Irrtum schliesslich rausgefunden hätte,
dass er diese ihn an ein fraktales Muster erinnernden chaotischen
Hügellinien brauche, um sein Denken auf ähnlich chaotische
Pfade zu schicken, in der Stadt gäbe es nur Geraden und Rechtecke,
und quadratisch wolle er nun mal nicht denken.
Das
gelte natürlich nur für ihn, er wolle diesen Wert niemandem
aufdrängen. Natürlich habe es eine Weile gedauert, bis
er realisiert habe, dass seine eigenen Werte keineswegs allgemeingültig
seien. Freiheit und Unabhängigkeit zum Beispiel. Für ihn
seien das immer schon höchste Werte gewesen, geprägt vielleicht
durch seinen Vater. Er erzählt, wie dieser, ein einfacher Brauerei-Chauffeur,
eines Tages das Angebot bekommen hätte, für das gleiche
Gehalt im Innendienst zu arbeiten, um seine morsch gewordenen Knochen
zu schonen. Nach zwei Tagen schon habe sein Vater darum gebeten,
wieder seinen Lastwagen fahren zu dürfen, er brauche einfach
die Freiheit, sich seinen Tag wenigstens im Kleinen selber einteilen
zu können. Diesen hohen Stellenwert von Freiheit und Unabhängigkeit
haben laut Giger keineswegs alle Menschen, viele ziehen Werte wie
Sicherheit und klare Verhältnisse vor.
Meist
erst im Rückblick sei ihm klar geworden, erzählt Andreas
Giger, dass seine eigen-sinnige Lebensgestaltung eigentlich immer
nur einem Ziel gefolgt sei: Sein Leben nach seinen eigenen Werten
einzurichten. "Mein Leben nach meinen eigenen Werten gestalten
zu können", das sei heut zu Tage das eigentliche Wesen
von Selbstverwirklichung, eine Ansicht, die zumindest von der Bewusstseins-Elite
der Gesellschaft mittlerweile weitgehend geteilt werde.
Als
ich etwas erschrocken nachfrage, was er unter Elite verstehe, beeilt
er sich zu versichern, es ginge dabei weder um Macht noch um Geld.
Für ihn sei die Elite vielmehr jener Teil der Bevölkerung,
der auf einem bestimmten Gebiet dem Rest einen Schritt (oder auch
zwei) voraus sei. Die Bewusstseins-Elite zeichne sich folglich dadurch
aus, dass sie sich früher als andere mit bestimmten Themen,
wie zum Beispiel eben mit Werten, bewusst auseinandersetze.
Leitwert
Lebensqualität
Herr
Giger, gibt es einen Wert, auf den Sie - persönlich wie generell
- besonderen Wert legen?
Oh
ja: Lebensqualität.
Meine Lebensqualität zu optimieren, ist die oberste Richtschnur
meiner Lebensgestaltung, wobei das, nur nebenbei gesagt, als Einsiedler
kaum denkbar ist, es braucht dazu schon auch ein vielfaches Miteinander.
Aber wie dem auch sei, Lebensqualität als Leitwert, das ist
nicht nur mein Lebensmotto. Wie ich aus meinen Studien weiss, gilt
das für eine zunehmende Zahl von Menschen. Wobei natürlich
Lebensqualität für alle etwas anders bedeutet, jeweils
eine indivdiuelle Mischung wichtiger Werte, die alle unter dem Sammeldach
der Lebensqualität vereint sind.
Also
waren Sie auch hier mal weder Prototyp einer an Bedeutung zunehmenden
Entwicklung?
Vielleicht,
aber wenn, dann lange nur unbewusst. Sehen Sie, ich habe 1998 von
meinem Zukunftsnetz eine Hitparade der heissen Werte erstellen lassen
und dabei "Lebensqualität" doch glatt vergessen.
Erst fünf Jahre später habe ich dann die Liste erweitert,
und da schoss doch Lebensqualität gleich auf den zweiten Platz.
Im Rückblick gesehen war Lebensqualität ganz klar der
Leitwert meiner Lebensgestaltung (zusammen mit Eigenverantwortung,
dem Spitzenreiter der Hitprade der heissen Werte), aber es hat gedauert,
bis ich das auch bewusst gemerkt habe...
Kann
man Lebensqualität eigentlich lernen?
Sagen
wir mal, das Leben bringt sie einem bei, wenn man sich nicht allzu
sehr dagegen wehrt... Ein Beispiel: Ich habe jahrzehntelang meine
photographischen Gehversuche strikt
als Hobby betrachtet. Bis ich gemerkt habe, dass meine Lebensqualität
steigt, wenn ich diesen Teil meiner Talente in meine Arbeit, in
meine kreative Tätigkeit integriere. Jetzt bilden meine Bilder
zusammen mit meinen Texten eine untrennbare Einheit in meinen Websites
und Buchprojekten.
Lebens-Kunst
Und
eine unverwechselbare Einheit, wie ich hinzufügen möchte.
Soweit ich etwas davon verstehe, entwickelt Giger mehr und mehr
eine eigenständige Bildsprache, und die Kombination mit einer
immer lakonischer werdenden Textsprache übt ihre Reize aus,
jedenfalls auf mich, das kann Ihnen getrost anders gehen und würde
auch Giger nicht kränken. Die beiden Bild-Text-Bände über
sein Appenzellerland und über
sein Keta nehme ich jedenfalls
gerne nach Hause. Und freue mich auch schon auf die nächsten
neuen Bilder auf seinen Websites.
Und
es gibt noch mehr Grund zur Vorfreude, nämlich ernsthafte Pläne
für eine eigene Buch-Edition im Rahmen eines renommierten Verlages
mit Namen "Lebens-Kunst von Andreas Giger".
Herr
Giger, sind Sie ein Lebens-Künstler?
Das
wäre mir ein zu hoher Anspruch. Wenn schon, dann ein "Lebens-Kunsthandwerker".
Lebens-Kunst ist nämlich tatsächlich in Wahrheit ein Kunsthandwerk,
und das hat den grossen Vorteil, dass Lebens-Kunst nicht nur ein
paar wenigen hochtalentierten Künstlern vorbehalten bleibt,
sondern lernbar ist.
Kann
man Lebens-Kunst also lernen wie in einem Kochkurs?
Nein.
Oder vielleicht doch? Auch beim Kochen gibt es einige Grundregeln,
die allgemein zu beachten sind, der grosse Rest aber ist indivdiuelles
Kunsthandwerk, das jede und jeder für sich selbst entdecken
muss. Dabei können Impulse von aussen helfen, seien es Texte
oder Bilder. Ja, so gesehen gibt es Ähnlichkeiten. Und da sehe
ich meine Rolle: Impulse geben, nicht als unbedingt zu befolgende
Rezepte verstanden, sondern als Einladung, mal zu gucken, ob es
bei diesem oder jenem Impuls "Klick!" macht.
Wird
man Sie künftig also nur noch als Autor und Photograph von
Lebens-Kunst-Büchern erleben?
Oh nein, dazu interessieren
mich neben der individuellen Komponente von Lebens-Kunst und Lebensqualität
als Leitwert viel zu sehr auch die gesellschaftlichen Aspekte des
Werte-Wandels und seine Auswirkungen, zum Beispiel auf das Marketing.
Zusätzlich faszinieren mich andere Ausdrucksformen wie Reden
oder Gespräche viel zu sehr, ja ich kann mir vorstellen, für
mich auch noch mal neue Formen des Ausdrucks zu entdecken. Und schliesslich
bin ich bekanntlich ein glühender Verfechter des "entschiedenen
sowohl als auch".
Eigen-sinnige
Impulse und schwarze Löcher
Sprachs
und entliess mich in die hereingebrochene Nacht. Nicht ohne auf
meine Frage, was ihn gereizt hätte "Saturday" von
Ian McEwan zu lesen, das zuoberst auf seinem Bücherstapel lag,
zu antworten: "In mehreren Buchbesprechungen wurde dem Thema
viel Platz eingeräumt, dass der Held seit weit über zwanzig
Jahren nicht nur eine offenbar glückliche Ehe führt, sondern
auch nach dieser langen Zeit seine Frau will und begehrt, und zwar
ausschliesslich, so sehr, dass er sich selber die Frage stellt,
ob er eigentlich noch ganz normal sei, nie eine andere zu wollen.
Im Buch selbst ist dieses Thema keineswegs das zentrale, aber ich
fand es interessant, dass dieses Phänomen von den Kritikern
so ungläubig bestaunt wurde. Dabei empfinde ich genau so wie
diese Romanfigur. Es gibt das Phänomen also, und es könnte
sein, dass ich auch hier mal wieder ein Prototyp war. Nicht von
was Neuem, sondern von etwas, was es schon immer gab, was aber derzeit
nur im Verborgenen blüht und wieder mehr ans Licht treten wird.
Wir werden sehen."
"Eigensinn
macht Spass!", hat Hermann Hesse mal gesagt, und auf Andreas
Giger scheint diese Aussage zuzustimmen. Seine eigensinnige Lebensweise
verursacht, wie ihm wohl bewusst ist, sowohl Kosten als auch Erträge,
doch für ihn scheint die Bilanz aufzugehen, weil er darin seinen
eigenen Sinn findet und deshalb im Einklang mit sich lebt. Als Protoyp
für eine Lebensweise breiter Kreise eignet er sich kaum, dazu
ist seine Individualität wohl zu extrem ausgeprägt.
Doch vielleicht gerade deswegen, weil er zusätzlich zu seinen
intellektuellen Erkenntnissen immer auch von gelebter Erfahrung
spricht, wenn er spricht, kann er jenen Menschen Impulse geben,
die bereits mit ihrer eigenen eigen-sinnigen Lebengestaltung angefangen
haben.
Zu
Hause angekommen, surfe ich nochmal durch gigerheimat.ch und stelle
fest, über wie viele Dinge wir nicht gesprochen haben. Ja,
alle Facetten seines Seins und Tuns kennt wohl nur er selbst, und
nicht einmal das ist gewiss. Es gibt in der Mandelbrot-Menge, Gigers
Navigations-Fraktal, in der Mitte ein schwarzes Loch. Ob sich auch
dahinter noch etwas verbirgt? Vielleicht fahre ich mit der Maus
einfach mal drüber...